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Rückschlag nach Sieg gegen Bayern - Stuttgart schlägt Borussia Dortmund und festigt Rang drei

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Gregor Kobel schaut enttäuscht drein.
Gregor Kobel schaut enttäuscht drein. Foto: dpa

Rückschlag für Borussia Dortmund im Kampf um die Champions League. Konkurrent RB Leipzig pirscht sich nach der BVB-Pleite wieder heran.

Nico Schlotterbeck hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und konnte selbst nicht so recht glauben, was er da gerade fabriziert hatte. Er musste doch nur den Ball über die Linie drücken, zum Ausgleich im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart, rund zehn Minuten vor Schluss.

Aber Borussia Dortmunds Innenverteidiger schien überrascht, dass ihm das Spielgerät im Strafraum vor die Füße fiel – nur so jedenfalls ist zu erklären, dass er viele Meter über das Tor schoss.

Somit war die 0:1 (0:0)-Niederlage gegen Stuttgart nach einem Tor von Serhou Guirassy (64.) besiegelt. Für den BVB war es ein Rückschlag im Rennen um die Champions-League-Plätze, der Tabellenfünfte hatte durch den 4:1-Sieg beim SC Freiburg am Samstagnachmittag vorgelegt und steht nun punktgleich mit dem BVB. Und auch die große Party fand ein jähes Ende.

Ein besseres Ergebnis hätte den Abend in Dortmund noch besonderer werden lassen, denn dieser stand ja ganz im Zeichen des Westfalenstadions. Am vergangenen Dienstag vor 50 Jahren ist die Heimspielstätte des BVB eröffnet worden, und am Samstag sollte das gebührend gefeiert werden.

Dortmunds Fans hüllten die Tribünen zum Anpfiff in Schwarz und Gelb, ihre Choreographie streckte sich diesmal über das gesamte Rund des Stadions. Das Highlight: die Südtribüne. Goldene Fähnchen formten eine große 50. Davor erinnerten die Anhänger an die emotionalsten Momente aus fünf Jahrzehnten Westfalenstadion.

Das Malaga-Tor von Felipe Santana, Torjubel von Jürgen Wegmann und Ebi Smolarek. Eintrittskarten aus vergangenen Jahrzehnten. Jürgen Klopp und Michael Zorc. Auch der Klub hatte sich etwas einfallen lassen: Auf den LED-Leinwänden wurden die emotionalsten Szenen und schönste Tore aus 50 Jahren Stadion abgespielt. Einlaufkinder gab es diesmal nicht: Stattdessen begleiteten die 1974er-Frauenmannschaften des VfB Waltrop und TBV Mengede die Profis auf den Platz, beide Teams hatten damals die erste Partie im Westfalenstadion abgehalten.

BVB und VfB Stuttgart lauern beide auf Umschaltspiel

Fußballerisch konnten die Dortmunder zunächst nicht an die würdigen Rahmenbedingungen anknüpfen, das allerdings war auch nicht zu erwarten gewesen gegen den Tabellendritten, die Überraschungsmannschaft dieser Bundesliga-Saison. Denn immer wieder lauerten die Schwaben darauf, mit ein, zwei Pässen und schnellem Umschaltspiel den BVB die große Party zu versauen. Die beste Chance: Ein schlecht gesetzter Kopfball von Serhou Guirassy nach Flanke von Chris Führich (25.).

Auf zwei Positionen hatte Trainer Edin Terzic seine Mannschaft im Vergleich zum Sieg bei Bayern München (2:0) verändert. Sabitzer rückte nach Rot-Sperre für Felix Nmecha in die erste Elf. Gregor Kobel hütete anstelle von Alexander Meyer wieder das Tor. Der BVB hatte dabei einen ähnlichen Plan wie Stuttgart. Mit Ballgewinnen in Höhe der Mittelinie sollte der blitzschnelle Karim Adeyemi in Szene gesetzt werden.

Einmal gelang das auch zur Beinahe-Perfektion. Marcel Sabitzer eroberte den Ball, den Mats Hummels dann steil in die Spitze schlug. Adeyemi war Josha Vagnoman entwischt, lief allein auf Alexander Nübel zu. Stuttgarts Torwart jedoch streckte das Bein aus und wehrte ab (31.). Ein Foulelfmeter nach Kontakt zwischen Adeyemi und Maxi Mittelstädt blieb dem BVB zu Beginn des Spiels verwehrt.

Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart bestraft BVB

Dortmund kam schwungvoll zur zweiten Halbzeit aus der. Wie schon in München war eine klare Verbesserung gegenüber vielen Wochen in dieser Saison zu studieren. Stabiler, strukturierter präsentierte sich das Terzic-Team. Doch es fehlte auch mal wieder an Ideen abseits der tiefen Pässe auf Adeyemi.

Emre Can probierte es mal mit einem Ball auf Füllkrug – und das sollte folgenschwer sein. Denn der Pass kam ungenau. Und dann sollte es schnell gehen, über einen perfekt ausgespielten Konter. Über Führich und Guirassy landete der Ball auf dem rechten Flügel bei Jamie Leweling, der legte wieder zurück auf Guirassy. Ein strammer wie trockener Schuss in den Winkel: 1:0 (64.).

BVB am Mittwoch gegen Atlético Madrid

Es ließ die schwarz-gelben Anhänger nicht verstummen. Im Gegenteil: Sie schrien ihre Mannschaft nun noch lauter nach vorne. Nmecha kam für den schwachen Julian Brandt und sollte für mehr Offensivgefahr sorgen. Genau wie Jamie Bynoe-Gittens, der zehn Minuten später für Sabitzer (72.) eingewechselt worden ist.

Eine hitzige Schlussphase begann, in der sich Dortmund allerdings lange keine Chancen herausspielen konnte. Und dann das: Nmecha köpfte nach einer Ecke, Nübel ließ nach vorne abprallen, Schlotterbeck schoss aus zwei Metern sicherlich zehn drüber. Das war sie, die Gelegenheit zum Ausgleich (82.). Jadon Sancho hatte eine weitere in der Nachspielzeit (90.+7).

Ein Rückschlag, den der BVB schnellstmöglich aus Knochen und Kopf bekommen muss. Am Mittwoch schon geht es im Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse bei Atlético Madrid weiter.

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